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Baubericht Agusta Grand (Teil 2)
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Aus beruflichen und zeitlichen Gründen lag das Projekt "Agusta Grand" längere Zeit auf Eis. Anfang 2015 ging es aber wieder weiter, der Scalevirus wird man nicht so schnell los! Nachdem ich das Angebot erhalten hatte eine neue Elektromechanik in meiner Agusta Maschine zu Testen und ich wusste das aus dieser Schmiede nur zuverlässige Komponenten kommen, sagte ich spontan zu. Praktisch das komplette Innenleben musste an diese neue Mechanik angepasst werden. Pirmin hat hier Massarbeit geleistet - Danke. Aber der Umbau hat sich gelohnt, eine robuste Mechanik, welche auf Scale angepasst ist, auch von der Heckrotor Drehzahl her.
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Nachdem die gesamte Mechanik an den Heli angepasst worden war, konnte dann an den eigentlichen Weiterbau und die Farbe gedacht werden. Aber halt, zuerst müssen da doch noch die Nieten drauf. Pirmin und ich tupften in einer Nacht und Nebel Aktion hunderte von Nieten an den Heli. Der Rumpf wurde nochmals angeschliffen und für den Lackierer vorbereitet (Scheiben abkleben, innen und aussen wegen des Sprühnebels). Das war eine mords Arbeit, war aber nichts im Vergleich zum abkleben der weissen Schweizer Kreuze an einem unförmigen runden Rumpf. Immer wieder wurden Fixpunkte auf Fotos verglichen, damit die Trennung am richtigen Ort war. Eine Sisyphus Arbeit, aber das Ergebnis lässt sich sehen:
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Inzwischen hat sich ja auch die Produktionswelt verändert und es gibt 3D Drucker. Gerade bei den 3D Druckern gibt es aber in der Praxis Limiten was geht und was nicht. Auch müssen die Teile zuerst konstruiert und gezeichnet sein, nicht alles geht. Ich schreckte davor aber nicht zurück um gewisse Teile meines Helis mit diesen modernen Hilfsmitteln zu produzieren. So wurden Sitze, Trittbretter, Lichthutzen und auch die LIPO Halterung kurzerhand geplottet und mit dem 3D Printverfahren gedruckt. Einfach genial zu sehen das etwas was man selbst auf dem Computer konstruiert hat, dann als dreidimensionaler Gegenstand herauskommt. Gut zu wissen ist aber auch, dass es Limiten gibt und die ganze Sache doch aufwendig ist und es meist ein paar Versuche braucht, bis das Endergebnis befriedigt. Ich bin mit meinen selbst produzierten Teilen zufrieden und mit jedem konstruierten Teil lernt man wieder etwas mehr dazu:
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Was in 3D geht geht, geht jetzt sicher auch zweidimensional. Ein Schnittplotter die es inzwischen zu erschwinglichen Preisen gibt war das ideale Mittel um die zahlreichen Aufkleber selbst zu produzieren. Angefangen vom digitalisieren der Logos, skalieren und plotten auf Klebefolie kann man jetzt alles selber machen. Transferpapier hilft dann die fertige Schrift auf den Heli zu übertragen. Es macht einfach Spass, wenn man solche Sachen in dieser Qualität selber herstellen kann. Der Initialaufwand ist nicht zu unterschätzen, aber das weiss glaube ich jeder Scaler, der schon Teile selber hergestellt hat.
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Ergebnis der Anfertigung des REGA Logos mit dem Schneidplotter
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24. Januar 2015: Erster Praxistest der neuen Elektromechanik
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Nachdem diese Detailarbeit abgeschlossen war, gings ans Testen der neuen Elektromechanik Alles war auf dem Werkbank sauber eingestellt und dreimal getestet worden. Dem ersten Flug mit der neuen Mechanik stand also nichts mehr im Wege. Laut Berechnungen und Einstellungen sollte alles passen. Aber ich weiss das Theorie und Praxis weit auseinander liegen können, speziell bei so einer komplexen Dynamik wie die eines Hubschraubers. Die genauen Arbeiten am Werkbank haben sich aber gelohnt, eine kleine mechanische Verstellung am Heck und danach flog die Maschine perfekt. Einen, zwei und dann drei volle Akkus durch wurde die Maschine auf Herz und Nieren getestet. Trotz über 10kg beträgt die Flugzeit jetzt sieben Minuten mit 30% Restkapazität. Ich war begeistert!
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31.1.2015: Weiter geht's mit dem Cockpit
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Nach diesem Erfolgserlebnis war die Motivation gross um gleich mit den weiteren Details fortzufahren. Es gibt aber noch viel zu tun, Cockpit, Schwanz, Scheiben, Skier (Einsinkschutz) usw. müssen angefertigt werden. Ich entschied mich die Arbeiten zu priorisieren, das heisst für mich die Teile zuerst zu machen, welche den grössten Erkennungswert haben. So konnte ich es nicht unterlassen das Cockpit fertig zu stellen und einen Piloten hinter die Knüppel zu setzen. Aber auch Trittbrett, Lichthutzen wurden angefertigt und lackiert. Die Arbeit des scalens sieht nach einigen Nachtschichten inzwischen so aus: -> fehlen tun jetzt noch Skier, kleine Kleber und spezielle Antennen.
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Man könnte meinen, die Agusta Grand müsste bezüglich der vielen Lichter ein Preis bekommen. Insgesamt 12 Lichter konnte ich zählen! Angefangen von der Heckschlussleuchte bis zu den zwei Blitzern, zudem zwei Heckrotorbeleuchter, Positionsleuchten, drei Scheinwerfer (zwei davon ausfahrbar) und auch in den Fahrwerksschächten gibts eine Beleuchtung. In meinem Modell wird für einen starken authentischen Lichteffekt alles mit superhellen oder Luxeon LEDs betrieben. Zur Steuerung habe ich ein LCU (Light Control Unit) von JetCat vorgesehen. Eine eigentlich geniale Sache mit drei RC-Eingängen bei welcher die Schaltschwelle frei programmiert werden kann. Allerdings hat dieses Modul einen grossen Haken! Auf Videos blinken Positionsleuchten und Scheinwerfer enorm störend und unschön. Und es liegt nicht an einer speziellen Videokamera, alle getesteten machen das! Deshalb, an diesem verschneiten 1. Februar entschloss ich mich dem Abhilfe zu schaffen und wühlte in meiner Elektronikkiste. Kurzerhand wurde eine elektronische Schaltung entwickelt die diese störende blinken eliminiert ohne das ich die Funktion des JetCat Modules verliere. Ich fasste jeweils zwei Luxeon LEDs zusammen was die Sache durch weniger Verlustleistung (heisst Wärme) und Verkabelung einfacher machte. Trotzdem mussten das für jeden Lichtkanal insgesamt sieben Mal in Angriff genommen werden. Es war ein wenig Arbeit, da ich die ganze Beleuchtung neu verkabeln musste und diese selbst entwickelten "Endstufen" zwischen die Lichter schalten musste. Aber ich denke das hat sich alleweile gelohnt, den ich möchte mich nicht auf jedem Video an den blinkenden Positionslichtern ärgern, das wäre stark "unscale". So hilft sich ein Modellbauer in der Not und beisst in den sauren Apfel. Fazit: trotz viel Arbeit, es hat sich gelohnt.
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Es ist eine besondere Maschine mit vielen Details und Raffinessen entstanden. Alle Lichter (insgesamt 12) sind voll funktionsfähig und die zwei Scheinwerfer ausklappbar. Auch die Seilwinde ist von der Fernsteuerung aus steuerbar und am Unterlastsystem kann der Haken automatisch ausgelöst werden. Die Mechanik ist eine Eigenbaumechanik von Kollege Pirmin. Diese Mechanik ist einfach genial. Robust und funktionell und die super Laufeigenschaften sind nur die Vorworte. Danke dir für Deine Hilfe und Unterstützung. Eine riesen Freude war es die neue Agusta Grand der REGA im Masstab 1:7 am Modellhelihimmel zu sehen.
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Merkmal
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Merkmal
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Massstab
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1:7
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Rumpf-Länge
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1’650mm
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Rotorkopf
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4-Blatt von Binder Turbotech mit 700 Blätter
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Rotorkreis
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1’498mm
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Kopfdrehzahl
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1400 UpM
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Antrieb
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5kW
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Power
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Lipo 12s
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Rumpfhersteller
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Marvel
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Gewicht
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10.5 kg
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Mechanik
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Elektromechanik Pirmins Edition
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Lichteffekte
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JetCAT LCU mit 1W Luxeon LEDs:
- Scheinwerfer vorne
- Blitzlicht oben und unten
- Heckschlusslicht
- Positionslichet rot/grün
- 2*Heckbeleuchtung
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Windensystem
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Bedienbarer Krahn mit Endabschaltung
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Weitere Scaleteile
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- Aussenspiegel
- Unterlichtspiegel
- Alle Türen zum öffnen (5)
- Leucht Cockpit (in Entstehung)
- 100-derte Scaleschrauben
- 1000-sende Nieten
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Weitere Merkmale
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Bauzeit und Testzeit
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weiss nicht genau, aber schätze etwa 400h
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